von Mathias von Gersdorff
Die letzten Monate waren gekennzeichnet durch außergewöhnlich scharfe Angriffe auf die katholische Kirche und katholische Positionen in zu diversen Punkten in der Öffentlichkeit. In Deutschland und Österreich fand eine wahre Hetze gegen alles Katholische, man kann von einer richtigen Welle von Christophobie sprechen.
Einige Beispiele:
Papst Benedikt XVI. wurde massiv angegriffen, weil er auf dem Flug nah Afrika behauptet hat, daß Kondome die AIDS-Seuche in Afrika verschlimmern würde. Der Papst hat nichts anderes über die Verhütungsmittel gesagt, was die katholische Kirche schon seit langem sagt, dennoch kam es zu einer haßerfüllten, gerade hysterischen Medienschelte.
Als der Pfarrer von Windischgarsten in Österreich, Gerhard Maria Wagner, zum Weihbischof ernannt wurde, gab es eine Welle der Empörung, unter anderem, weil er eine zu orthodoxe Sicht zur Homosexualität vertrat.
Im Vorfeld der Berliner Volksabstimmung zum Religionsunterricht (es ging darum, ob Religion wieder als Wahlpflichtfach in den Berliner Schulen eingeführt werden soll) ging es vor allem um die Frage, in welchem Unterricht – Ethik oder Religion – mehr Verständnis und Toleranz für unterschiedliche Sexuelle Identitäten gefördert wird. In diese Richtung wurde die Debatte vor allem vom Homosexuellenverband LSVD - Berlin Brandenburg und von der Landesarbeitsgemeinschaft Schwule Juristen gebracht. Diese Gruppierungen argumentierten, daß nur ein Ethikunterricht wirklich gegen Antisemitismus, Rassismus und vor allem Homophobie vorgehen kann.
Mit ähnlichen Argumenten forderten die Berliner Grünen einen „Nationalen Aktionsplan gegen Homophobie“, durch den Homosexuellenkunde sogar in Kindertagesstätten eingeführt werden sollten um Homophobie an der Wurzel zu bekämpfen. Die Grünen forderten ebenso, daß Religionen als die Wurzel der Homophobie benannt werden sollten.
Homosexuellenverbände samt deren Helfershelfer haben massiv gegen den Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge, der vom 20. bis 24. Mai in Marburg stattfinden wird, protestiert, weil dort zwei Referenten aufreten sollten, die Homosexuellen Therapien anbieten, die nicht homosexuell leben möchten. Die Grünen in Hessen betitelten den Kongreß als „Homophoben Kongreß“, der Bürgermeister Marburgs, Egon Vaupel (SPD) hat sich von den Referenten distanziert, weil er "Positionen, die sich gegen homosexuelle Identitäten und Lebensweisen richten, lehne ich ab". Die linke Frankfurter Rundschau sprach von einem „Homoheiler“ Kongreß.
Das sind nur einige Beispiele aus der letzten Zeit von sehr vielen.
In diesen und in allen anderen solchen Fällen, die man aus der Presse oder dem Internet kennt, werden wichtige Positionen der katholischen Sexualmoral angegriffen, auch wenn die Träger dieser Positionen nicht immer katholische waren, sondern beispielsweise evangelikal.
Bemerkenswert ist ebenso, daß die Debatte nicht von der christlichen Seite angestoßen wird, sondern von den Gegnern. Es sind die Gegner des Papstes, die die Medienattacken aufgrund der Aussagen zu Verhütungsmittel losgetreten haben. Es sind die Homosexuellen-Verbände oder die Grünen, wichtige Verbündete der Homosexuellen, die die Debatten um Homosexualität entfachen.
Stellungnahmen aus dem christlichen Lager scheinen willkommene Anlässe zu sein, mal wieder die katholische Sexualmoral angreifen zu können.
Aber worum geht es eigentlich?
In unser modernes Deutschland stehen den Menschen alle Möglichkeiten offen, ihre sexuellen Vorlieben auszuleben und sich so auf die ewige Verdammnis und die Hölle vorzubereiten. Dank des Internets haben sich diese Möglichkeiten potenziert. Die Homosexuellen werden von vielen Politikern ständig hofiert, die ihnen immer neue Privilegien anbieten. Mittlerweile werden die Transsexuellen immer fordernder. Und selbst die Pädophilen werden schon lange nicht mehr so hart in den Richtsprüchen behandelt, wie das noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Offensichtlich geht es nicht darum, sich sog. Freiräume zu erkaufen. (Wahre „Freiräume sind es nicht, denn die Sünde für nicht zur Freiheit, sondern zur Sklaverei).
Nein es geht hier um einen Kampf gegen christliche Positionen in der Welt. Es geht hier darum, inwiefern christliche Ansichten zur Sexualität noch in der Öffentlichkeit existieren dürfen. Es geht darum, inwiefern das Christentum in unserer Gesellschaft prägend sein soll.
Papst Benedikt XVI., eine der am meisten angegriffenen Personen in den letzten Monaten, hat davor gewarnt, die Christenfeindlichkeit zu schüren und die Christen aufgerufen, sich nicht aus der Öffentlichkeit verdrängen zu lassen. Beim Neujahrsempfang des Diplomatischen Corps am 8. Januar 2009 sagte er: „Ich wünsche auch, daß man in der westlichen Welt keine Vorurteile und keine Feindseligkeit gegen die Christen schürt, nur weil ihre Stimme zu manchen Fragen als störend empfunden wird. Und ich wünsche, daß die Jünger Christi, die mit solchen Prüfungen konfrontiert werden, nicht den Mut verlieren: Das Zeugnis des Evangeliums ist gegenüber dem »Geist der Welt« immer ein »Zeichen des Widerspruchs «! Auch in den schmerzlichen Leiden ist die ständige Gegenwart Christi ein starker Trost. Sein Evangelium ist eine Heilsbotschaft für alle und kann deshalb nicht in die Privatsphäre verbannt werden, sondern muß klar und deutlich verkündet werden bis an die äußersten Enden der Erde.“
Diese Worte im Zusammenhang der extremen Hetze, machen uns, Verehrer der Muttergottes von Fatima, natürlich sehr nachdenklich, denn wir denken unwillkürlich an das Dritte Geheimnis von Fatima, das vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde. Dort steht: „Und wir sahen in einem ungeheuren Licht, das Gott ist: „etwas, das aussieht wie Personen in einem Spiegel, wenn sie davor vorübergehen“ einen in Weiß gekleideten Bischof „wir hatten die Ahnung, dass es der Heilige Vater war“. Verschiedene andere Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen einen steilen Berg hinaufsteigen, auf dessen Gipfel sich ein großes Kreuz befand aus rohen Stämmen wie aus Korkeiche mit Rinde. Bevor er dort ankam, ging der Heilige Vater durch eine große Stadt, die halb zerstört war und halb zitternd mit wankendem Schritt, von Schmerz und Sorge gedrückt, betete er für die Seelen der Leichen, denen er auf seinem Weg begegnete. Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder. Da wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet, die mit Feuerwaffen und Pfeilen auf ihn schossen.“
Im Jahr 2000, als dieses Geheimnis veröffentlicht wurde, konnte man sich kaum vorstellen, daß eine Kirchenverfolgung dieses Ausmaßes stattfinden könnte. Auch nicht im Jahr 2005, als Papst Johannes Paul II. starb und Kardinal Joseph Ratzinger zu seinem Nachfolger gewählt wurde.
In wenigen Jahren haben die Kirchenfeinde enorm an Einfluß gewonnen und trauen sich wieder, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, anzugreifen. Vier Jahr ist kein kurzer Zeitraum für einen solch starken Meinungsumschwung in der Öffentlichkeit. Der Heiland wurde am Palmsonntag jubelnd in Jerusalem empfangen und am Karfreitag schon zum Tode verurteilt.
Vorläufiger Höhepunkt in der Hetze gegen den Papst und die katholische Kirche war der unerhörte Versuch, den Papst von der Europäischen Union wegen seiner Äußerungen zu Verhütungsmittel zu verurteilen. Das Europäische Parlament hat dies am 7. Mai 2009 versucht, ist aber Gott sei Dank gescheitert (mit 253 zu 199 Stimmen bei 61 Enthaltungen). Der Papst hatte mit seiner Kritik an einer leichtfertigen und sittlich verantwortungs-losen Kondomverteilungspolitik auch ausdrückliche Zustimmung von orthodoxer und evangelikaler Prominenz erhalten, zudem von jüdischen und muslimischen Religionsvertretern, aber auch von wissenschaftlicher Seite aufgrund der längst erwiesenen hohen Unsicherheit der Kondome hinsichtlich der Aidsvorbeugung.
Gleichwohl richtet sich der Entschließungsantrag dieser unheiligen Allianz allein gegen den Papst und damit gegen die christliche Ethik, denn Benedikt XVI. hatte mit seiner Betonung ehelicher Treue und persönlicher Verantwortung nichts anderes als die bewährte Sexualmoral vertreten, wie sie in den Zehn Geboten grundgelegt ist und in der Heiligen Schrift verkündet wird. Zugleich soll mit dieser Attacke gegen Benedikt XVI. und dessen sittlicher Orientierung auch ein vermeintliches Recht auf Abtreibung proklamiert werden.
Angesichts dieser Vorgänge ist der Titel unserer Rubrik, „Warum ist Maria traurig“, untertrieben. Denn Maria hat nicht nur Gründe, traurig zu sein, sondern extrem besorgt. Man muß nur kurz überlegen, was diese Anfeindungen für das Seelenheil unzähliger Menschen bedeutet. Wie viele Menschen werden sich verführen lassen, und dieser Hetze zustimmen? Wie viele isolierte Katholiken, die beispielsweise in der Diaspora leben oder Schulen besuchen, in denen sie keine Glaubensbrüder haben, lassen sich von dieser Hetze zu einschüchtern und stimmen ihr schließlich zu? Wie viele Menschen glauben der Hetze und versperren ihre Herzen der heilenden Botschaft des Evangeliums?
Wie viele Menschen lassen sich von den falschen Argumenten der Medien verführen, und entscheiden sich gegen die Sexualmoral der Kirche? Die Selige Jacinta von Fatima hat nach einer privaten Erscheinung im Jahr 1919 gesagt: „Die Sünden, die die meisten Menschen in die Hölle bringen, sind die Sünden des Fleisches.“
Noch nie waren die Versuchungen gegen die Reinheit so verbreitet wie heute. Noch nie wurde die Sexualmoral der katholischen Kirche so angegriffen wie heute.
An diese Seelen müssen wir denken und für sie beten. Die Muttergottes hat in der vierten Erscheinung in Fatima im August 1917 gesagt: „Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich keiner für sie opfert und für sie betet.“
Kommen wir diese Aufruf der Muttergottes nach und versuchen wir jeden Tag den Rosenkranz zu beten. Nutzen wir auch die ersten Samstage des Monats um die Sünden gegen das Unbefleckte Herz Mariens zu sühnen. Und denken wir an alle kleinen und großen Opfer, die wir tagtäglich bringen, daß sie kostbar sind in den Augen des Allerhöchsten und dadurch Seelen gerettet werden.
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