Vor knapp zwei Jahren berichteten wir an dieser Stelle über eine Empfehlung des Europarates an die Mitglieder mit dem Namen „Staat, Religion, Säkularität und Menschenrechte“ vom 29. Juni 2007 (lesen Sie den Kommentar von Oktober 2007). Darin wird den Mitgliedsstaaten nahe gelegt, mehr kann der Rat nicht, mit aller Rigorosität die neue Charta der Menschenrechte durchzusetzen. Die höchste Meßlatte, das Dogma in Europa, könne nur noch die Charta sein.
Dieser dringende Appell richtet sich natürlich vornehmlich gegen die Katholische Kirche, die mit der Charta aus grundsätzlichen Erwägungen nicht einverstanden sein kann. In ihr werden nämlich die nicht verhandelbaren Prinzipien Leben, Ehe und Familie erheblich relativiert und öffnen damit in den Mitgliedsländern Europas der lebens- und familienfeindlichen Gesetzgebung Tür und Tor.
Aber damit nicht genug. Es wird auch empfohlen, der Kirche vollständig den Mund zu verbieten. Eine Einmischung in den Meinungsbildungsprozess soll damit verhindert werden. Damit wäre der Kirche verboten, ihre Lehre in der Öffentlichkeit zu vertreten. Wir erinnern uns: Im Dritten Reich durften die Priester auch nicht mehr das Lehramt vertreten. Tausende Priester und auch katholische Laien, die sich nicht fürchteten und es trotzdem taten, starben den Märtyrertod in den Dachau, Buchenwald oder Theresienstadt.
Zwei Jahre nach dieser Empfehlung vom Juni 2007 und nachdem der Vertag von Lissabon, dem die Charta zugrunde liegen sollte, dank der Iren, Tschechen und Polen immer noch nicht in Kraft ist, versucht die EU, dieses Ziel über die im November zu beschließende Gleichbehandlungs-Direktive zu erreichen. Gegen diese Direktive haben jetzt die englischen Bischöfe in scharf protestiert (s. Daily Telegraph).
Diese Direktive zielt darauf, auch außerhalb der Arbeitswelt, die Diskriminierung aufgrund von, natürlich an erster Stelle, sexueller Orientierung (nichts scheint wichtiger), Alter, Glaube, Behinderung in den 27 Mitgliedsstaaten zu unterbinden.
Doch die Bischöfe führen an, dass das Resultat dieser Richtlinie eine rigorose Einschränkung der religiösen Freiheit und der freien Meinungsäußerung zur Folge hat. Sie wären dann machtlos, wenn Hexen z.B. Kirchenräume mieten wollen oder wenn sie durchsetzen möchten, dass sich Teilnehmer an kirchlichen Veranstaltungen auch gemäß der Lehre der Kirche verhalten.
Die EU würde also diktieren, was Teil des Glaubens ist und was nicht. Homosexuellen Gruppen können sich dann beklagen, dass sie sich von der Lehre der Kirche über die Ehe angegriffen fühlen und mit Aussicht auf Erfolg klagen. Ein Atheist könnte sich von religiösen Motiven in einer Kunstgalerie beleidigt fühlen usw.
Dadurch wird diese Direktive zu einem einfachen Mittel der Unterdrückung, so Mgr Summersgill, Generalsekretär der englischen und walisischen Bischofskonferenz.
Was sich also schon lange angekündigt hat, soll endlich vollzogen werden. Die vollständige Verdrängung der Kirche aus der Öffentlichkeit, die Verdrängung Gottes aus dem Bewusstsein der Menschen. Die Utopie vom menschengemachten Paradies rückt näher – doch ist sie nur über die vollständige Unterdrückung der Menschen zu erreichen. Die Direktive über die Gleichbehandlung ist ein weiteres Mittel, dies zu erreichen.
Wir appellieren, hoffen und beten, dass sich endlich Widerstand erhebt, denn sonst werden wir uns in der Diktatur des Relativismus wieder finden, vor der uns der Hl. Vater vor dem Konklave 2005 gewarnt hat. Die Guillotine fällt.
Mittwoch, 5. August 2009
Die Guillotine beginnt zu fallen (Teil II)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Meiner Meinung nach liegt die Ursache allen Übels in dem Bestreben der Freimaurer eine NWO (New World Order) zu errichten. Papst LeoXIII hatte seinerzeit schon die Freimaurer als Synagoge Satans bezeichnet.
AntwortenLöschenSiehe dazu auf youtube das Video:
Are they all rockfans? or are they illuminati hand signals? Dann geht euch ein Licht auf!
Sehr lesenswert, wie ich finde!
AntwortenLöschenAllerdings bin ich von diesen Freimaurer-Verschwörungstheorien weniger überzeugt.
@Stanislaus Sie brauchen nur die Dokumente von Europarat und EU zu studieren und Sie finden alles. Dazu braucht es keine Verschwörungstheorie mehr.
AntwortenLöschen